20.09.2010

Als erstes ein ganz grosses Entschuldigung an alle, die regelmässig meine Tagesbericht lesen. Über einen Monat keinen neuen Eintrag, sorry, aber das hat einen Grund.

Ich bin seit Anfang September offiziell im Team von Samojeden in Not, das heisst, dass ich nun aktiv probiere zu helfen. Meine Aufgabe ist es im Moment, mit Tierschützern in Frankreich Kontakte herzustellen, um auch in diesem Land aktiv zu werden. Leider bekommt man keine Unterstützung von öffentlicher Hand, da sie keine Ausländischen Tierschützer haben wollen, damit die traurigen Zustände im Land nicht nach aussen getragen werden. Es ist wirklich traurig, wie in Frankreich, und auch in den französischen Kolonien mit "ungebrauchten" Tieren umgegangen wird. Die legen den jungen Hunden eine Kette (ohne Halsband) um den Hals, die dann mit der Zeit, wenn der Junghund eben grösser wird, ins Fleisch einwächst!!!, und lassen sie so ihr Leben lang an dieser Kette, zirka einen Meter lang, vielleicht kommen sie an den Wassernapf, vielleicht auch nicht, dann haben sie eben Pech gehabt, ist ja nur ein Hund! Das ist nur ein Beispiel von ganz vielen Tierquälereien, die da passieren.

Es gibt auch sogenannte fourriéres, das sind so etwas wie die Tötungsstationen in Spanien, aber da können keine private Personen Tiere abgeben, sondern nur die öffentliche Hand, und dementsprechend schwierig ist es auch, Hunde wieder da raus zu bekommen, wie gesagt, vor allem für Ausländische Tierschützer. Die fourrierèrs haben sieben Tage Zeit um einen Platz für die Tiere zu finden, und danach dürfen, oder müssen sie sie töten, mangels Platz, Geld, und eventuell Interesse. Wenn also jemand, der das liest, Kontakte nach Frankreich hat, oder jemanden kennt, der jemanden kennt, bitte unbedingt bei mir melden, wir sind für jeden Tip dankbar.

14./15.08.2010

Am Wochenende war grosses Samojeden-Treffen angesagt. Am Samstag hatten wir auf der Klondike-Husky Ranch in Braunsbach Generalversammlung unseres noch jungen Vereins. Es wurde unter anderem auch die Kosten für einen geretteten Hund auf gesplittet, und da hat man mal gesehen was es kostet einen Hund aus dem Ausland zu holen, und alle die sich über die Schutzgebühr empören, sollten wissen, wie viele Kosten auf eine Organisation zukommen, bis der Hund dann in Deutschland oder auch in der Schweiz endlich ankommt. Es fallen Impfungen, chipen lassen, Bluttests, Unterbringung bis zum Transport, der Transport selber, eventuell Pflegestelle, wenn nötig weitere Tierarztkosten und so weiter an. Die Schutzgebühr ist in wenigen Fällen deckend, doch in den meisten Fällen ist sie aufgebrauch oder sogar schlicht weg zu niedrig um alle Kosten aufzufangen, und so ist man einfach auf Spenden angewiesen. Also wer das liest, und ein Herz für unsere Sammys hat, schaut doch bitte auf unserer Homepage: http://www.samojeden-in-not.de, rein, dort ist auch unsere Kontonummer angegeben, wo man spenden kann!

Am Nachmittag war gemütliches Beisammen sein, Austausch untereinander, und natürlich alle Sammy von uns beschmusen, mit Leckerchen verwöhnen, und einfach nur geniessen.

Am Sonntag waren dann auch die Adoptanten, Freunde, Helfer, Pflege“eltern“, und Interessierte eingeladen. Angemeldet waren 120 Personen, doch leider war das Wetter nicht so optimal, und es sind nicht alle gekommen. Aber es waren sehr viele Leute (schätzungsweise 70 oder 80?), auf dem Platz, und fast ebenso viele Samojeden, und es war einfach sensationell, so viele Hunde auf einem Haufen, einige konnten frei rumlaufen (Tajmyr war auch so einer, und darauf war ich sehr stolz), andere musste bei ihrem Herrchen oder Frauchen bleiben, weil es doch ein bisschen viel war, sie es nicht gewohnt waren in einem so grossen Rudel sich zu integrieren, oder einfach weil die Hund schlechte Erfahrungen im früheren Leben gemacht hatten.

Mir ist das Herz aufgegangen, ich habe sehr viele Sammys wieder erkannt, die in der Vermittlung waren, und es war einfach unbeschreiblich zu sehen, wie sie aufgeblüht sind, sich prächtig entwickelt haben, und es einfach nur geniessen einen guten Platz zu haben, und nicht nur schlechtes auf der Welt kennen lernen mussten. Puki war auch so ein Kandidat, er musste sooooo lange auf einen Adoptanten warten, aber für ihn hat es sich gelohnt, er hat eine so wunderbare Familie gefunden, und langsam zeigt sich ein ganz wunderbarer Hund, mit dem kleinen Jungen der Familie kommt er super klar, und mit seinem neuen Herrchen ist es einfach die grosse Liebe. Ich kann gar nicht alle aufzählen, und Puki steht einfach als Beispiel da. Aber es waren natürlich viel mehr, Ice, Aki, Skimo, Tara, Giselle, Gabber usw.

Tajmyr hat das Wochenende sehr genossen, klar es waren ja ganz viel Weibchen da, und die meisten waren doch ziemlich angetan von unserem Grossen (auch wenn er manchmal ein bisschen penetrant war, aber da ist einfach der Italiener in ihm rausgekommen J), und so hat er die ganze Heimfahrt geschlafen, zu Hause endlich etwas gefressen und hat dann sofort wieder ein Nickerchen gemacht, bis Heute Morgen. Leider war die grosse Liebe nicht dabei (bei drei schon, aber die hatten schon ihren Platz gefunden) und so sind wir einfach zu Dritt nach Hause gefahren, mit ganz schönen Erinnerungen, einem super Gefühl, und der Überzeugung, dass man sich noch mehr einsetzen muss für unseren armen Kumpels, die es nicht so gut haben auf dieser Welt!!!

04.07.2010

Mein letztes Wochenende hatte doch ziemlich gehetzt angefangen. Mit Tajmyr’s entzündeter Analdrüse, ins Bündnerland fahren, wo ich aber einen wunderbaren Geburtstag feiern konnte, nämlich bei einem Konzert von meinen Klostertaler in Cazis, vorgängig noch packen für`s Spital, am Sonntag wieder ins Thurgau fahren, und dann am Montag ab ins Spital.

Für Tajmyr war das eine vollkommen neue Situation, denn ich war noch nie!!! weg ohne mein Grosser, und so ist er jede Nacht, wenn der Lift zu uns hochgefahren ist, schwanzwedelnd nach unten an die Tür gerannt, und hat gedacht, dass ich nach Hause komme, da er von meiner Arbeitszeit her gewohnt ist, dass wenn ich am Abend nicht zu Hause bin, um Mitternacht komme.

Ich war super froh, dass meine Kollegin Silvia (die „Mama“ von Inka, Tajmyr’s Liebe) Tajmyr jeden Morgen abgeholt hat, und ihn mit auf den Spaziergang genommen hat. Mein Mann hatte Frühdienst, das heisst, dass er am Mittag nicht, dafür aber um 15.30 Uhr nach Hause kommt, und so ist wenigstens das ohne Probleme über die Bühne gegangen. Ich durfte am Samstag wieder nach Hause, und da war die Wiedersehensfreude doch ziemlich gross, so gross, dass ich ihn bremsen musst, da ich noch nicht hundert Prozent Hundefest bin. Aber er hat es genossen, wieder bei „Mama“ im Bett zu kuscheln, am Morgen seine Schmusestunde zu haben, und einfach, dass ich wieder zu Hause war.

Es ist doch schön zu sehen, wie man von seinem Tier vermisst wird, und da kann mir keiner weissmachen, dass Tiere keine Gefühle haben.

05.08.2010

Nun, ich habe mich gut erholt von meiner Operation, bin wieder voll fit, und wir haben unsere Ferien in vollen Zügen genossen. Wir waren in Kandersteg, und da gab es super Wege zum spazieren, aber auch zum wandern. Wir sind dreimal hinauf zum Öschinensee, jedes mal ein bisschen weiter, ich musste mich langsam wieder an die körperliche Anstrengung einstellen. Tajmyr hat es so richtig genossen, und ist zum Wasserhund geworden. Ok. nur bis zum Bauch, aber er ist in jeden Bach, und jede Pütze rein, als ob es die Letzte wäre. Nach den Ferien hat man ihm gut angemerkt, dass er wieder eine Spur fitter ist, als vor den Ferien, und das hat er dann auch Inka gezeigt.

Nächstes Wochenende fahren wir nach Deutschland zur Versammlung von Samojeden in Not, und ich freue mich riesig, die Mitglieder zu sehen, und vielleicht ist ja ein Sammy dabei, der ein Zuhause sucht, und Tajmyr sich auf der Stelle in ihn verliebt (hoffen darf man ja)..