28.12.2009

Leider ist unser Schnee wieder weg. So schade, Tajmyr ist das egal, solange es noch gefroren ist, aber es scheint wieder wärmer zu werden, mal schauen.

Die Weihnachtsüberraschung, ein Büffelhautknochen, hatte er in fünf Minuten weggeputzt, und somit war der Rest der Weihnachten für ihn nichts weiter als ein paar Tage, wo wir beide, mein Mann und ich, zu Hause waren, also viel kuscheln, viel Streicheleinheiten, und immer irgend etwas los, und wenn es nur so ein blöder Tannenzweig war, der sich in seine Pfote gebohrt hatte, und „furchtbare“ Schmerzen ausgelöst hatte J. Er hat die schönen Tage im Bündnerland genossen, und sich auf ausgiebige Spaziergänge, z.B. am Rhein entlang, gefreut.  Es ist einfach immer wieder wunderschön, bei strahlendem Sonnenschein und den weissen Bergen dort zu sein, und ich weiss, wieso ich stolz bin eine Bündnerin zu sein.

20.12.2009

Es ist Heute Morgen minus 13.4C°, und wir sind soeben von einem 1 ¾ Stündigen Spaziergang nach Hause gekommen. Es hat in der Nacht zirka zehn Zentimeter Schnee gegeben, und es war einfach nur Traumhaft. Pulverschnee soweit das Auge reicht, und Tajmyr war ganz in seinem Element. Wir wollten nur kurz raus, und dann so gegen Mittag einen richtig langen Spaziergang machen. Aber als die Sonne aufging, und uns ins Gesicht gelacht hat, konnten wir gar nicht mehr nach Hause.  

Es sah aus wie im Märchen, überall hat es geglitzert und die Sonne hat ihr übriges getan, und als ich den Fotoapparat gezückt habe, hat sich Tajmyr natürlich sofort in Pose geworfen. Hoffentlich bleibt es noch eine Weile so kalt, dann haben wir doch noch weisse Weihnachten.

Bei Tajmyr ist alles Gut und ohne Komplikationen verheilt. Die Fäden wurden am Freitag gezogen, die eine Kruste ist schon abgefallen, aber der Biss und die Drainage brauchen noch ein wenig länger um ganz zu zu wachsen, und natürlich „wünscht „ Tajmyr sich ganz schnell wieder Fell an der kahlen Stelle, denn es ist richtig kalt ohne seinen wärmenden Pelz  

17.12.2009

Tajmyr hat sich gut von den Bissen erholt, und die grosse Wunde sieht schon wieder ganz gut aus. Morgen werden die Fäden gezogen, und dann sollte alles Gut sein. Mit Spielen ist er noch ein bisschen zurückhaltend, aber Inka und er benehmen sich ja im Normalfall auch wie Wildschweine.

Anderen Rüden zeigt er sich ein bisschen ängstlicher, aber das schadet ja auch nicht. Sonst denke ich, hat er den Zwischenfall gut weggesteckt, und ich hoffe einfach, dass er das nicht auf alle Samojeden-Rüden bezieht, aber die Zeit wird es zeigen. Man trifft ja auch nicht gerade jeden Tag einen Sammy.

Also lassen wir uns überraschen.

Tajmyr geniess einfach die volle Aufmerksamkeit von uns, und dass er jetzt wieder alleiniger „Herrscher“ im Haus ist. So wie es sich im Moment zeigt, denke ich, es kommt doch nur noch ein Welpe als Zweithund in Frage, wenn überhaupt. Mal schauen!!!

 

10.12.2009

Entschuldigung, dass ich eine Weile nichts mehr geschrieben habe, aber ich musste zuerst alles Verdauen, was in letzter Zeit passiert ist. Merlins Verlust, die Freude auf Tango, der Verletzung Tajmyr`s, das Scheitern der „Mission Tango“, und die Rückführung von einem super lieben Hund. Aber alles der Reihe nach.

Am Montagabend habe ich ein Mail von Tanja, der Gründerin von Samojeden in Not erhalten, dass sie ganz verzweifelt eine Pflegestelle für Tango suchen. Er ist am Samstag, den 5.12. nach Deutschland gekommen, und braucht super schnell einen Platz, weil er sich mit dem kleinen Jack-Russel-Mix von seiner ersten Pflegestelle nicht verträgt. Also, sofort mit meinem Mann alles besprechen, ihn „überzeugen“, den für mich ist es klar, Sammy braucht Hilfe, wir helfen. So bin ich am Dienstagnachmittag nach Sindelfingen gefahren und habe Tango in meine Arme geschlossen. Er hat sich sofort in mein Herz geschlichen, er hat sofort Küsschen und Pfötchen gegeben, jööhh. Er war einfach nur lieb, und ein super Hund. Er ist ohne umzuschauen in mein Auto gehüpft, wie wenn es seines wäre, und hat die ganze Fahrt über geschlafen.

In der Nähe von zu Hause habe ich noch einen halbstündigen Spaziergang mit Tango gemacht, und  wir haben uns dann auf einer grossen Wiese hinter unserer Wohnung getroffen. Mein Mann mit Tajmyr, und ich mit Tango. Beide haben sich beschnuppert, und wir sind nebeneinander gegangen. Das erste Mal hat Tango Tajmyr angegriffen, als dieser von meinem Mann gestreichelt wurde. War aber nicht so schlimm, Rüdengeplänkel, und wir sind einfach weiter gegangen, ein bisschen weiter auseinander. Dann ist Tango einen kleine Abhang hinunter in ein Bächlein, und da er an der Flex war, liess ich Tajmyr hinter mir Sitz machen, und mein Mann und ich haben geschaut, dass Tango da wieder, ohne verheddern rauskommt. Oben angekommen ist er ohne Ankündigung auf Tajmyr los, und hat sich in ihm verbissen. Beide getrennt, Tajmyr schnell untersucht, und dann nach Hause. Wir haben zu diesem Zeitpunkt noch gedacht, wir bekommen das hin, und schauen morgen dann weiter. Ich war oben mit Tajmyr, und mein Mann im unteren Stock mit Tango. Als wir zirka eine Halbe- Dreiviertelstunden zu Hause waren habe ich die Verletzung an Tajmyr`s Hals entdeckt. Die Wunde war nicht sehr gross, aber es hat sich Unterhautmässig angefühlt, als wäre da ziemlich viel gerissen. Ok; zum Tierarzt, wirklich, die Unterhaut hatte etwa einen fünfzehn Zentimeter langen Riss  gegen die Schulter. Vollnarkose, kleine Op, alles ausspülen, Drainage legen, zunähen, und nach Hause. Leider konnten sich die zwei Rüden nicht mal mehr auf die Distanz „riechen“, und so habe ich Tanja noch um halb elf Uhr angerufen, und ihr traurig mitgeteilt, dass wir eine andere Lösung haben müssen. Die Tanja und der Kalle haben rotiert, leider nichts gefunden, und so hat sich Kalle bereit erklärt, dass er Tango nimmt, und so ist mein Mann am Mittwoch Nachmittag wieder nach Sindelfingen gefahren, und hat Tango schweren Herzens wieder abgegeben.

Machs gut, du unermüdlicher, kleiner Sonnenschein, schade dass es mit unserem Grossen nicht geklappt hat. Übrigens Tango wird im März zehn Jahre alt, ist aber fit wie ein Hund im besten Alter.   

 

02.12.2009

Mein geliebter Bubibär hat am 30.11.2009 seine Augen für immer geschlossen. Es war einer meiner schwärzesten Tage in meinem Leben (und ich habe doch schon einige hinter mir), aber ich war es ihm schuldig, ihn nicht so lange fest zu halten, bis er seine Würde verliert, und gar nicht mehr selbstständig sein würde. Es ist mir unendlich schwer gefallen, diesen Entscheid zu treffen, doch ich denke, es war das Beste für ihn.

Letzte Woche ging es noch ziemlich gut. Wir haben die Spaziergänge am Morgen erheblich gekürzt, und so ist er ziemlich gut mitgekommen, aber am Wochenende hatte er zwei super schlechte Tage. Er hatte sein rechtes Bein nicht mehr unter Kontrolle, ist ständig beim linken Bein eingehackt, und konnte fast nicht mehr gehen, trotz des Rollis. Genau das wollte ich ihm ersparen, und so habe ich am Morgen seine Physiotherapeutin, die auch Tierärztin ist, angerufen, und sie gebeten, am Abend zu uns nach Hause zu kommen. Kathrin hatte er immer gerne, und so war es für ihn entspannter, als wenn jemand anderes es gemacht hätte. Ich habe ihn noch eine Stunde gebürstet, damit er einen guten Eindruck auf die Hundedamen im Paradies macht, habe mit ihm Zwiesprache gehalten, und ihm gesagt, dass nun seine Mühen und seine Behinderungen bald vorbei sein werden, und dass er nun bald Ujar wieder sehen wird. So gegen viertel nach Acht Uhr war Kathrin bei uns, und er hat zuerst eine Narkose bekommen, doch er hat sich schon gegen diese gewehrt, wollte nicht recht einschlafen, und als er die Spritze ins Herz bekommen hat, hat er bis zum Schluss gekämpft. Ich habe ihn gebeten, doch einfach los zu lassen, und so hat er gegen halb Neun seine Augen für immer geschlossen. Es war ein sehr trauriger Abschied, den Merlin war immer ein Kämpfer, hat so viel durchgemacht, so viel schlechtes erlebt, zu wenig zu fressen, grausame Schläge (ich habe bei ihm sechs gebrochene Rippen gezählt, die von einem Tritt stammen müssen), und ist trotzdem so ein feiner und guter Hund geworden, und er hat mir bedingungslose Liebe und Treue entgegengebracht, genauso wie ich ihm. Es hat ein schmerzhaftes und grosses Loch in mein Leben gerissen, und doch bin ich dankbar, dass Merlin zu uns gekommen ist, und doch noch die Sonnenseite des Lebens erfahren durfte. Er hat mich so viel gelehrt, hat mir gezeigt, dass es sich immer lohnt zu kämpfen, dass nichts so schlimm sein kann, dass man aufgibt, und dass man das Leben trotzdem geniessen kann.

Merlin ich vermisse dich unendlich, und du bist immer in meinem Herzen.

 

22.11.2009

Merlin geht es leider immer schlechter. Schlecht ist vielleicht der falsche Ausdruck, er wird immer schwächer. Die Bauchmuskulatur ist schon beeinträchtig, denn er hat Mühe sich im liegen aufrecht zu halten. Auch geht er ziemlich langsam, das heisst, er kommt mit dem normalen Tempo nicht mehr mit, und ich kann nur noch im Schneckentempo mit ihm spazieren gehen, und die Blase hat er auch nicht mehr richtig unter Kontrolle, bei der leichtesten Anstrengung verliert er immer mal wieder Urin. Wenigstens ist die Blasenentzündung erfolgreich behandelt, er bekommt noch bis am Donnerstag Antibiotika.

 So schwer mir der Gedanke daran fällt, aber ich muss mir eingestehen, dass der Abschied schon bald bevor steht. Ich hoffe, dass Merlin es noch schafft die nächste Woche zu überstehen, denn leider muss ich ausgerechnet nächste Woche mehr als normal arbeiten gehen, und ich möchte ihm doch meine ganze Zeit widmen, wenn es denn so weit ist, dass er seine letzte Reise antreten muss.

Es hört sich vielleicht berechnend an, aber ich möchte ihn einfach noch richtig verwöhnen, ihm meine ganze Zeit widmen, und zu guter letzt mich auch richtig von ihm lösen. Es tut unendlich weh, daran zu denken, aber es tut auch unendlich weh ihn so zu sehen, und ich denke er hat es verdient, dass ich nicht so lange warte, bis er nur noch Frust hat.

 

13.11.2009

Gestern hatte Tajmyr sein absoluter Höhepunkt vom letzten halben Jahr. Der Boden war am Morgen richtig gefroren und es war 0C°, da ist er fast ausgeflippt, er konnte sich gar nicht mehr einkriegen. Yippie, war das ein Fest. Ist das etwa ein Schlittenhund?J Auch Merlin ist es am Morgen noch sehr gut gegangen, er konnte, wie schon lange nicht mehr , viel schneller laufen, und ich hatte das gefühlt, es gehe ihm sehr gut. ER hat mir zwar schon beim Anziehen der Bootis einen kleinen See hinter-lassen, aber ich habe gedacht, dass sein Blasenmedikament nicht mehr so gut hilft. Auch als er am Nachmittag nochmals zweimal seinen Urin nicht halten konnte, machte es bei mir noch nicht klick. Erst am Abend so gegen viertel vor sieben, als er dann wie ein kleiner lecker Wassertank umherlief, viel mir der Groschen. Also um 20°° Uhr beim Tierarzt angerufen, und um halb neun wurde er behandelt. Blasenentzündung! Manchmal frage ich mich, was ich für Rüden habe, denn eigentlich sind es eher die Weibchen, die anfällig für so etwas sind. Doch meine Jungs hatten schon alle eine, oder sogar mehrere. Bei Ujar war es klar mit seinen Nieren, bei Tajmyr, er hatte Gott sei Dank nur eine ist mir auch sofort ein Licht aufgegangen, als er Anzeichen gezeigt hatte, aber bei Merlin, mit seiner Inkontinenz ist das halt so eine Sache, bis man die Symptome deuten kann. Na ja, jetzt bekommt er 14 Tage Antibiotika, und dann ist hoffentlich wieder gut. Heute machte er jedenfalls schon wieder ein viel besseren Eindruck, und der Harndrang ist auch schon markant zurück.      

 

04.11.2009

Obwohl es schlechtes Wetter ist, geht es Merlin erstaunlich gut. Er läuft im Rolli sehr gut, und kann immer noch mit auf die grossen Spaziergänge, einzig am Abend machen wir von der länge her gesehen kürzere Spaziergange, doch Zeitmässig sind wir genauso lange wie früher draussen. So hat Tajmyr genügend Zeit um Zeitung zu lesen, und Merlin muss nicht stressen, körperlich verausgaben kann Tajmyr sich am Morgen mit Inka, was er jeden Tag hingebungsvoll tut.

Bei Merlin hat sich die „Dichtigkeit“ der Blase verschlechter, er verliert jetzt öfters mal Urin (den Kotabsatz kann er ja schon lange nicht mehr bewusst steuern),  aber zum Glück noch nicht täglich, und meistens nur wenig.

Da es heute geregnet hat, ist mir die Anfangszeit mit Merlin in den Sinn gekommen, er ist ganz am Anfang wo er zu uns gekommen ist, regelmässig, wenn es geregnet hat, einfach umgekehrt, und ist im gestreckten Galopp nach Hause gelaufen (ist bei uns kein Problem, da hundert Meter hinter unserem Haus der Wald, und somit unser Spazierweg anfängt), oder er hat sich geweigert bei Kühen vorbei zu laufen, oder Hunde zu kreuzen. Er konnte am Anfang so vieles nicht weil er einfach Angst hatte und verstört war, und doch hat er es mit viel Geduld wieder akzeptiert und ist ein super feiner Hund geworden (ich denke wieder ein feiner Hund geworden, wie vor seiner Abschiebung in die Tötungsstation war), und gibt uns so viel Liebe und Loyalität zurück, dass es einfach unglaublich ist.

 

23.10.2009

Ich habe heute Morgen so auf unserem Spaziergang über Tajmyr nachgedacht, und ich muss ihm hier mal ein Kränzchen winden. Er ist so ein guter Hund, ich bin auf unseren Spaziergängen viel mit Merlin beschäftig, und konzentriere mich auf ihn, und doch ist Tajmyr immer in meiner Nähe, oder schaut nach Merlin, ob er kommt. Wenn ich mich so zurückerinnere, war das nicht immer so, er hat jede noch so kleine Unaufmerksamkeit ausgenutzt, und ist seinen Weg gegangen, so nach dem Motto „Mama schaut schon wo ich bin“, und jetzt ist er einfach ein Traumhund, er passt sich an, schaut sich um, und nimmt Rücksicht, wo es von Nöten ist. Natürlich, er ist älter und reifer geworden, aber es ist trotzdem nicht selbstverständlich für so einen unabhängigen und selbstbewussten Hund. DANKE MEIN GELIEBTER TAJMYR. Er bekommt das natürlich mit Privilegien zurück, die er absolut geniesst (und vorher schon hatte); die extra Streicheleinheiten, das Kuschel am Abend und am Morgen im Bett, und einfach die Liebe, die er von uns bekommt.

Merlin baut leider immer mehr ab, er hat sehr grosse Mühe mit auf der Stelle stehen, das heisst mit gehen, mit oder ohne Rolli, geht es nach wie vor gut, aber sobald er stehen muss, knicken seine Beine meistens hinten ein, ich muss ihn in der Regel unterstützen und ihn halten. Mir graut es vor dem Tag, an dem er nicht mehr alleine stehen kann, denn das ist für mich der Zeitpunkt, wo es nicht mehr vertretbar ist, ihn weiter an sich zu binden. Ich hoffe es geht noch eine Weile.     

 

13.10.2009

Am Samstag hatte es Merlin sehr schlecht, er konnte sich fast nicht auf seinen Beinen halten, und ist nur rumgetorkelt. Ich habe mit ihm nur eine ganz kleine Runde gemacht, und mein Mann hat mit Tajmyr und Tequilla die grosse Runde gemacht. Ich denke es war das Wetter schuld, es war ein Tiefdruckgebiet über der Schweiz, und ich habe es jetzt ein bisschen beobachtet, immer wenn es ein Tief gibt, geht es Merlin schlecht. Zum Glück ging es am Sonntag schon bedeutend besser. Er war wieder sicherer auf seinen Beinen, und wir konnten einen normal langen Spaziergang machen.  Es ist sehr schwer Merlin so zu sehen, aber ich denke, er steckt das im Moment noch gut weg, denn ich sehe bei ihm weder Traurigkeit noch Frustration.

Gestern war ich mit meinen zwei Jungs in der Klinik. Tajmyr hat seine Impfung bekommen (die er wie ein Mann ertragen hat! Er hat die Spritze nicht gesehen!) und mit Merlin bin ich bei Kathrin in der Therapie gewesen. Merlin ist erstaunlicherweise ziemlich locker und hat fast keine Trigger-Points,

doch er hat massiv an Gewicht, sprich Muskelmasse, verloren, er wiegt nur noch 26.5 Kg. Ich habe es ja bei den Übungen die ich mit ihm mache gemerkt, dass er sehr knochig ist, aber dass er so viel verloren hat, hat mich doch erschreckt. Es ist leider so, dass die Krankheit halt unaufhaltsam fortschreitet, und sie Merlin immer mehr Kraft und Koordination raubt, aber ich werde mein Möglichstes machen, um der Myelopathie so gut es geht in den Weg zu stehen. Ich denke, es ist so wie bei mir, man darf den Kopf nicht in den Sand stecken, aber man darf sich auch nicht überfordern, und dann hat man ein bisschen mehr Zeit, die Krankheit schreitet langsamer voran, (oder wie bei mir, sie macht Pause) und man hat länger seine Kraftreserven zur Verfügung.

Ich halte viel Zwiegespräch mit dem da oben, und bitte ihn um ein bisschen mehr Zeit für Merlin, dass er einfach noch die angenehme Seite des Lebens ein bisschen länger zur Verfügung hat, aber ich bitte ihn auch darum, dass Merlin nicht leiden muss, denn das steht über allem.

Ich habe Kathrin auch gefragt, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Krankheit und dem Pausieren während des Fressens und dem Husten nach dem Trinken. Sie meint eventuell, da es sich ja auch um Muskulatur handelt, wenn auch um Glatte, und die Myelopathie eigentlich immer zuerst die Skelettmuskulatur betrifft, aber das abzuklären, ob es eventuell noch etwas anderes sein könnte bringt Merlin ja auch nichts. Ich muss einfach noch mehr aufpassen, dass er sich nicht verschluckt, und ihn nicht mehr alleine fressen lassen.

 

4.10.2009

Tajmyr hat anstrengende zwei Wochen hinter sich, da ab und zu Vreni mit ihren drei Whippets am Morgen mit uns losläuft, und da hat er alle Pfoten voll zu tun, dass Inka sich nicht zu viel mit den drei Konkurrenten abgibt! Merlin geht es eigentlich soweit gut, er kämpft sich so durch, nur ein- oder zweimal hatte er einen schlechten Tag, und dann mag er nicht so, aber er erholt sich ziemlich schnell wieder. Doch jetzt hat er eine komische Angewohnheit angefangen, er frisst seine Portion nicht mehr ganz aus, nicht immer, aber doch hin und wieder, und das macht mir Sorgen. Entweder er hat keine Lust mehr zum fressen, und dann ist es doch eindeutig! oder er hat ein Problem mit der Speiseröhre, oder besser gesagt mit Schlucken, dann macht mir das genau soviel Angst, ich hoffe wirklich, dass es eine Marotte ist.

 

21.09.2009

Wir sind eine Woche in Itter bei Hopfgarten im Tirol in den Ferien gewesen, darum ist es wieder ein Weilchen her seiet dem letzten Eintrag.

Tajmyr konnte seine Pfote schonen, und läuft jetzt wieder mit Vierradantrieb, und Merlin haben die Ferien auch gut getan. Er musste sich zum Teil mächtig anstrengen, denn vom Campingplatz nach Itter führt ein sehr steiler Weg hinauf. Wir haben ihn dann aber beidseits mit der Leine am Rolli unterstützt, und so hat er es spielend geschafft, und es war für ihn ein gutes Training. Nach Hopfgarten waren es zirka drei Kilometer, ein Weg, aber da konnten wir uns ja Zeit lassen, und waren immer so zweieinhalb bis drei Stunden unterwegs. Die Reaktionen der Leute waren durchwegs positiv, und wir hörten mehr als nur einmal: „Jo des hob i ah no nia gsen.“

Ich bin richtig glücklich, dass Merlin noch mit uns in die Ferien mitkommen konnte, denn vor einem Monat war das noch nicht so klar, und ich bin für jeden Tag dankbar, an dem es ihm gut geht.

 

11.09.2009

Tajmyr hat sich an der sogenannten Wolfskralle verletzt, und musste ganz fest „weinen“ als ich sie untersucht habe. Er ist eben ein Nordischer, wenn es darauf ankommt, kennen sie keine Schmerzen, aber wenn es etwas ist, wo man Aufmerksamkeit und sogar etwas Mitleid erheischen kann, können sie in allen Tönen singen. Es ist aber nichts schlimmes, er hat sich nur das Gelenk ein wenig überdehnt, da er wahrscheinlich irgendwo hängen geblieben ist.

Merlin macht mir richtig Freude, oder besser sein Zustand. Seit er das neue Geschirr anhat geht er immer besser, viel lockerer, und vor allem, er geht auch Zuhause, oder bei der späten Gassirunde ohne Rolli sehr gut, und schleift seine Krallen bedeutend weniger. Ich hoffe wirklich, dass sich sein Zustand so stabilisiert, und dass er noch lange seinen Spass haben wird auf seinen Spaziergängen. 

 

06.09.2009

So, es ist ein Weilchen her seit dem letzten Eintrag, aber ich hatte doch einiges um die Ohren. Merlin hat sich super mit dem Rolli angefreundet, und er freut sich jeden Tag über die Annehmlichkeit, die ihm der Wagen bereitet. Leider drückt der Unterstützungshüftgurt, also das Ding, wo man den Hund quasi einhängt, durch sein Schnittmuster, und seine geringe Auflagefläche, doch sehr punktuell auf die Blase, und reizt den Nerv dazu, und so wurde Merlin nach zirka einer Woche „undicht“. Er konnte den Urin nicht mehr halten, und wenn wir den Hüftgurt angelegt haben war es besonders schlimm, er ist dann regelmässig „ausgelaufen“ und ich hatte nasse Füsse. Unsere Therapeutin Kathrin hat uns einen super Tipp gegeben; wir sollen es doch mit einem Sanitätshundegeschirr versuchen. Die sind unter dem ganzen Körper durch, und entlasten so die Blase, weil die Auflagefläche sehr gross ist, und der Schwerpunkt des Gewichts auf der ganzen Fläche des Brustkastens verteilt wird. Leider hatten sie im Fachgeschäft nicht die erforderliche Grösse da, und so habe ich selber eins genäht. O.k. ich hatte ziemlich lange, nicht für`s nähen, aber für die Überlegungen, wie mache ich das, und wie nehme ich richtig Mass. Aber Heute haben wir es ausprobiert, und Merlin läuft noch freier,  und lockerer als sonst. Bin richtig stolz auf mich, und ich habe riesige Freude, dass es so gut funktioniert. Das mit der Blase ist auch schon viel besser, da er einen Sirup zur Stärkung des Schliessmuskels der Blase bekommt.

21.08.2009

Nun habe ich es gesehen, es war ein super Entscheid! Merlin hat gestern Abend schon einmal Zuhause ausprobiert, wie es so geht mit dem Wagen, und so haben wir beschlossen, ihn sofort draussen auszuprobieren. Ein, zwei Gutzis und er war überzeugt, dass man mit dem Ding am Hintern gehen kann. Am Anfang noch etwas zögerlich, aber schon nach 200/300 Metern hatte er den Dreh ziemlich draussen, und hat schon seine ersten Sprintversuche gemacht. Ok. die waren noch etwas wackelig, aber er hat sehr schnell gemerkt, dass er nun endlich wieder, auch auf unebenem Grund, sicher gehen und stehen kann, und es hat ihm offensichtlich Spass gemacht. Sein angestrengter Gesichtsausdruck ist verschwunden, und er geniesst es, mit viel weniger Anstrengung weiter zu kommen.

Auch heute Morgen, auf unserem grossen Spaziergang mit Inka zusammen ist es sehr gut gegangen.

Tajmyr, aber auch Inka haben den Wagen sofort akzeptier, und sie sehen auch drüber hinweg, wenn Merlin ihnen mal über die Füsse, oder sogar halb über den Rücken (Inka lag am Boden, und hat an einem Stöckchen gekaut) fährt, ohne Geknurre oder böse Blicke weichen sie Merlin aus, und machen ihm Platz.

Mein Herz ist um einige Zentner leichter geworden, und ich bin froh, dass wir so entschieden haben. Wenn ich denke, dass es wirklich kurz davor war, den Entscheid zu fällen, Merlin gehen zu lassen, kann ich meine Erleichterung gar nicht genug ausdrücken.

 

19.08.2009

Leider geht es Merlin seit Montag schlecht, er hat wahnsinnig Mühe mit Gehen, und er hat fast keine Kraft mehr.  Auch meine Kraft lässt langsam nach, und ich ertrage es fast nicht mehr ihn so zu sehen. Zuhause geht es ihm gut, aber sobald wir einen längeren Spaziergang machen, schwankt er hinten und bricht fast ein. Darum habe ich gestern mit meinem Mann zusammen einen Entscheid getroffen, denn das ist die einzige Alternative zur Einschläferung; wir kaufen ihm nun doch einen Rollwagen.

Ich habe gestern Nacht noch die Bestellformulare ausgefüllt und abgeschickt, und Herr Chmilewski von Doggon-de.com hat mir postwendend zurückgeschrieben, dass ein Wagen in Zürich zu haben sei. Die neuen werden in den USA massgefertigt, und mir geht es eigentlich mehr um die Zeit, als um die Kosten, den es dauert 2-3 Wochen, bis die Bestellung vor Ort ist. So habe ich die Frau heute Mittag angerufen, und wir sind uns einig geworden, dass ich den Wagen Morgen abholen kann.

Leider bedeutet ein Gebrauchtwagen ja auch immer, dass ein anderer Hund gestorben ist, und ihrer konnte den Wagen leider nicht mehr ausnützten, denn der Dalmatiner ist kurz nach der Ankunft des Wagens  an einem Herzinfarkt gestorben. Es tut mir sehr leid für die Familie, ich kann ihren Schmerz verstehen, denn es ist erst vier Wochen her, und ich bin ihnen doppelt Dankbar, dass wir den Wagen trotzdem so schnell haben können.

Ich hoffe, wir haben einen guten Entscheid getroffen, und Merlin findet sich schnell mit der Gehhilfe zurecht, damit er wieder ein bisschen herumtoben kann, wie er es früher noch getan hat.

 

08.08.2009

Merlin war richtig fit diese Woche, und es hat Freude gemacht, ihm zuzusehen, was aber nicht heisst, dass er sehr Mühe hat, um sich vorwärts zu bewegen, aber er ist ein Kämpfer, und er gibt nicht so schnell auf. Leider ist es mit dem Treppen steigen vorbei, er kommt noch hoch, wenn ich ihm Unterstützung gebe, aber alleine schafft er es nicht mehr.

Tajmyr war wieder glücklich, dass er seine Inka wieder hatte, und er hat auch noch eine oder andere hübsche Hündin getroffen, wo er sich dann mächtig ins Zeug legen musste, und anschliessend zu Hause auf dem Zahnfleisch lief, aber so ist das halt bei einem Macho!! J

 

03.08.2009

Merlin und Tajmyr haben den 1. August entspannt überstanden. Wir waren im Bündnerland bei meiner Familie, und das Haus ist so gut Schallisoliert, dass unsere Hunde die Knallerei gut überstanden haben.

Merlin hatte Heute Morgen seinen schlechten Tag eingezogen. Er ist super schlecht gelaufen, und ich hatte Mühe, ihn wieder bis zum Auto zu bringen. Seine Beine wollten auf dem Nachhauseweg einfach nicht mehr. Am Nachmittag hatte er dann seine Physiotherapie, und Kathrin, seine Therapeutin, war mit meiner Arbeit zufrieden. Seine Muskulatur war relativ locker, aber sein Rücken war ziemlich steif. Sie hat mir noch mehr „Hausaufgaben“ gezeigt, wie ich mit Merlin noch besser Therapie machen kann, und so werden wir beide unser Bestes tun, damit auch der Rücken nicht mehr versteift.

 

23.07.2009

Wir waren zwei Wochen in den Ferien, und ich fasse alles zusammen, da sich einiges getan hat.

Wir waren in Lauterbrunnen, und da bietet sich wandern natürlich an. Am Montag, 13.07. sind wir hinauf nach Wengen gegangen, es ist nicht weit, 4km, aber sehr steil, 400 Höhenmeter auf diese kurze Strecken, aber Merlin ist das alles mitgelaufen. Uns war es wichtig, ihn nicht zu überfordern, aber doch zu fordern. Er kommt mit dem Expander sehr gut zurecht, und innerhalb von ca. 12 Tagen konnten wir ihm ihn über die Dauer des ganzen Spaziergangs anlassen. Er hat sich sehr gut mit den Gummibändern zurechtgefunden, und sie sind ihm eine grosse Hilfe. Er war in den Ferien fit „wie ein Turnschuh“, und er ist umher gerannt!! Wie wir es schon lange nicht mehr gesehen haben. Nach Wengen hat er drei Tage Pause bekommen. Also nur normal lange Spaziergänge, ohne spezielle Belastung, und am Freitag waren wir dann auf dem Schilthorn. Wir sind mit der Gondelbahn auf die Gütschalp gefahren, und oben drüber nach Mürren gewandert. Ist nicht sehr anstrengend, aber weiter als nach Wengen, da hat Merlin ein bisschen geschwächelt, und ich bin mit ihm die restliche Hälfte mit dem Zug gefahren. und dann mit der Gondel bis aufs Schilthorn. Am nächsten Montag sind wir mit dem Zug auf die kleine Scheidegg, und dort oben ein bisschen umher spaziert, und am Abreisetag, am Mittwoch sind wir nochmals auf die Gütschalp, bis nach Winteregg, und zurück.

Ich schreibe das nur, um zu zeigen, wie fit Merlin im Moment ist, und dass ihm alles, der Expander, die Chinesische Medizin, das Minus-Ionenhalsband und die tägliche Bewegungstherapie, die ich mit ihm mache, sehr gut tut. Ich hoffe, wir können den Zustand noch eine Weile so halten, dass er noch richtig Freude und Spass am Dasein hat.

8.07.2009

Merlin hat gestern seinen Biko Expander bekommen. Er darf jetzt am Anfang nur fünf Minuten angelegt werden, und dann jeden Tag steigern. Ich stelle dann Mal Fotos ins Netz, wie das aussieht. Er hat ihn sehr gut angenommen, und geht ganz normal. Ich hoffe, es hilft ihm seine Muskulatur so lange wie möglich zu erhalten.

Tajmyr durfte gestern mit meinem Mann eine Velotour machen, was er sehr genossen hat, aber nachher wieder lahm gegangen ist auf seinem rechten Bein. Es tritt einfach bei höherer Belastung als spazieren gehen auf, doch ich habe nicht mehr den Mut, ihn untersuchen zu lassen und nochmal irgendeine hässliche Diagnose entgegen zu nehmen. Ich denke, wenn das nur so sporadisch auftritt, kann ich es verantworten, ihn selber mit Medikamenten zu behandeln, und einfach zu hoffen, dass es nichts Schlimmes ist.

 

4.07.2009

Ich musste zuerst meine Frustration, meine Angst aber auch meinen Zorn in den Griff bekommen, bevor ich hier die Diagnose schreiben konnte. Leider hat sich mein Verdacht erhärtet, es ist Degenerative Myelopathie. Das ist eine neurologische Erkrankung, die mit der Zerstörung des Rückenmarks oder des Myelins (Nervenummantelung) einher geht. Man weiss nicht sehr viel über die Myelopathie, da die Forschung und die Untersuchungen sehr teuer sind, und eventuell mögliche Medikamente die es geben könnte unbezahlbar sind.

Die Krankheit  ist unheilbar, stetig fortschreitend, und es bedeutet für Merlin, dass er immer schwächer wird bis zur vollständigen Lähmung der Hinterhand.

Ich habe drei Tage nur geweint, denn es ist irgendwie suspekt und sehr unfair, dass mein Hund, für den wir uns entschieden haben, ihn aufgepäppelt, gepflegt und unser ganzes Herz ihm geschenkt haben (wie natürlich auch an unsere anderen zwei Hunde), eine fast gleiche Krankheit bekommen muss, wie ich sie habe, nur mit dem Unterschied, dass ich unterdessen ein gut wirkendes Medikament zur Verfügung habe und meine Lähmungen durch Training wieder fast verschwunden sind, und bei Merlin muss ich einfach zusehen, wie seine Kraft langsam zerfällt. Vielleicht ist es so, weil ich weiss, wie es ist und ich ihm nachfühlen kann, wenn die Beine nicht mehr so wollen, wie es der Kopf befiehlt, und wenn die Kraft einfach fehlt, aufgrund der gestörten Nervenleitungen. Es macht es vielleicht ein bisschen einfacher, das Verständnis zu haben, aber es ist genauso grausam zu wissen, was in ihm vorgehen muss. Wir werden alles tun, damit seine Muskulatur so lange wie möglich erhalten bleibt, dass er doch noch eine Zeit lang sein Leben geniessen kann, doch leider gibt es keine Vorhersage, wann es soweit ist. Die Erfahrungen zeigen, dass es zwischen sechs Monaten und drei Jahren gehen kann. 

 

27.06.2009

Es ist einige Zeit vergangen, seit ich den letzten Eintrag gemacht habe, aber es ist einfach schwierig immer zu schreiben, wie schlecht es Merlin geht, und es tut mir in der Seele weh, wenn ich ihn so sehen muss, und ich würde alles dafür tun, diese Tatsache zu verändern, aber ich weiss nicht wie, das ist sehr frustrierend, denn unsere Tierärztin weiss leider auch keinen Rat mehr.

Am Dienstag fahre ich jetzt mit Merlin nach Bern, in das Tierspital, dort sind Spezialisten auf dem Bereich Neurologie, (das heisst alles was das zentrale und periphere Nervensystem angeht) und ich hoffe, dass sie Merlin helfen können. Es ist ein sogar ein Professor für Neurologie dort, und wenn einer Merlin helfen kann, dann er. Es wird am Morgen einen Neurostatus gemacht, und am Nachmittag ein MRI. Ich versuche, einfach nicht an die möglichen Diagnosen zu denken (wie ja bekannt ist kenne ich mich aus mit Erkrankungen des Zentralen Nervensystems), und hoffe einfach, dass es irgendetwas operables ist, was halt wieder eine Einschränkung für Merlin, und natürlich auch für uns bedeutet, aber was nachher einfach wieder Merlin ein gutes und lebenswertes Leben ermöglich. Alles die das lesen hoffen und beten bitte mit mir, dass es gut ausgeht für Merlin. DANKE

 

15.06.2009

Ich hatte den Eindruck, dass Merlin die Akupunktur gut getan hat, aber gestern Abend hatte er wieder keine Kraft in den Hinterbeinen, und so habe ich Heute schweren Herzens mit dem Kortison angefangen. Ich hoffe wirklich, dass wenigstens das ihm hilft, und dass er es gut verträgt.

Wenn ich könnte, würde ich ihm alle Beschwerden und Schmerzen abnehmen, denn es ist fast unerträglich zu sehen, wie er jeden Tag auf dem Spaziergang kämpfen muss, und ich bete wirklich, dass es eine gute Lösung für Merlin gibt, die ihm das Leben wieder lebenswert macht, denn sonst weiss ich nicht wie wir uns entscheiden! Das ist halt das Risiko wo man eingeht, wenn man ein Tier rettet, nicht der Aufwand, den man hat, sondern, dass man vielleicht wieder vor einer Entscheidung steht, und sie fällen muss, obwohl man das gar nicht will. Bei Merlin war bis jetzt noch zu keinem Zeitpunkt die Rede davon, aber ich weiss nicht, ob es für ihn so noch Freude macht auf dieser Welt? Wir sind natürlich bereit, alles machen zu lassen, wenn es für ihn Erträglich ist, und zum gewünschten Ergebnis führt, aber es darf  für Merlin keine Plagerei werden.

 

11.06.2009

Am Mittwoch hatte Merlin Akupunktur. Unsere Tierärztin hatte jedoch keinen  guten Eindruck, und hat gemeint, dass irgend Etwas im Rücken passiert sein muss, entweder Bandscheibenvorfall, einen Infarkt (das Rückenmark wird vorübergehen zu wenig mit Blut versorgt, und dabei geschädigt) oder aber die Spondylose drückt an zu vielen Stellen die Nerven ab. Denn Merlin hat so extrem schnell an Muskelmasse und an Kraft verloren, dass sich das nicht mit normaler Spondylose erklären lässt. Also müssen wir ihn vier Tage beobachten (die Akupunktur braucht manchmal eine gewisse Zeit bis sie hilft), und wenn es nicht rapid aufwärts geht mit ihm, muss ich mit dem Kortison anfangen, und nach fünf Tagen Bericht erstatten, dann wird entschieden, wie es weiter geht. Wahrscheinlich ein MRI im Tierspital Bern, damit man entscheiden kann, was die Ursache ist, und ob eine Op erforderlich ist 

und ich hatte den Eindruck, dass es ihm wieder sehr gut getan hat. Ihm wurde auch noch Blut abgenommen, um ein Altersprofil zu erstellen. Ich hoffe, es kommt nicht noch irgendetwas Schlimmes heraus.

 

9.06.2009

Heute Morgen ist Merlin am Ende vom Spaziergang  hinten eingebrochen, und konnte sich nicht mehr aufrichten, er hat sich nur noch mühsam mit den Vorderbeinen weitergekämpft bis ich bei ihm war, mir hat es fast das Herz zerrissen, ihn so zu sehen. Ich konnte ihn dann, mit der Leine unter dem Bauch, so unterstützen, dass er bis zum Auto gehen konnte. Zuhause ging es schon wieder besser, er hatte seine Beine wieder unter Kontrolle, und er konnte wieder normal gehen. Ich habe ihm dann die doppelte Dosis Metacam gegeben, und am Abend nur eine kurze Runde gemacht.

 

6.06.2009

Das Metacam zeigt seine Wirkung, er läuft viel schneller, aber schleift seine Füsse wieder mehr nach.

Also, doch keine richtige Alternative. Wir haben zum Glück am Montag einen Termin für die Physio, und am Mittwoch für Akupunktur, und dann sehen wir weiter, wie es weiter geht mit der Medikation, und was wir sonst noch machen können.

 

4.06.2009

Ich mache mir doch ein bisschen Sorgen, dass er Schmerzen haben könnte, und ich versuche es einfach mal zusätzlich mit Metacam, hilft es nicht, so schadet es auch nicht, und das Ergebnis sehen wir ziemlich schnell.

 

1.06.2009

Merlin geht immer besser, und er schleift seine Füsse bedeutend weniger nach, aber er geht enorm langsam, also wirklich super langsam, ich hoffe, dass ist kein schlechtes Zeichen, denn er rennt auch nicht umher.

 

29.05.2009

Da Pfingsten im Anmarsch ist, und damit wir dem Rummel entgehen, fahren wir heute noch in die Schweiz zurück, denn in Italien ist am Dienstag auch noch ein Feiertag, und da ist alles auf den Beinen, was einigermassen aufrecht stehen kann.

Merlin geht es viel besser, und man sieht jeden Tag, wie er wieder besser laufen kann. Die Blasenentzündung hat ihn doch sehr mitgenommen, und er hatte sehr Mühe sich auf den Beinen zu halten, doch jetzt mach er wieder einen aufgeweckten Eindruck, und er schleift seinen linken Fuss nur noch ganz minim, und seinen rechten Fuss auch bedeutend weniger nach. Er spricht absolut gut auf die Chinesische Medizin an, und es ist eine Freude das zu sehen, ganz ohne Chemie! (Vielleicht liest das ja unser Bundesrat Chouchpin).

 

27.05.2009

Merlin geht es schon bedeutend besser, und fast alle Platznachbarn nehmen Anteil an seinem Zustand, fragen wie es ihm geht, ob es schon Besserung gibt, und was er sonst noch für Probleme hat. Wir haben sehr nette Leute kennengelernt, ein Ehepaar aus der Nähe von Köln, die einen Eurasier gehabt haben, ein Paar aus Bayern, die mit zwei Schlittenhunden, einem Grönland-Alaskan Husky-Mix und einem Siberian Husky, da waren, und einem Paar aus England, die zwei Bichon frisé dabei hatten. In den Jüngeren, Simba, hat sich Tajmyr verliebt, es war wohl so eine Männerfreundschaft, wie man auf den Fotos, vorne auf der Seite sehen kann. Der Kleine hat in jedesmal regelrecht Umarmt, wenn wir zu Ihnen hingegangen sind, und Tajmyr hat das sichtlich genossen.

 

25.05.2009

Merlin hat in den letzten drei Tagen zweimal in sein Nestchen uriniert, und auch sonst tropfenweise seinen Urin verloren. So war ich heute mit ihm beim Tierarzt, habe ihm erklärt, dass Merlin eine Blasenentzündung hat, und wollte einfach ein  Antibiotikum Rezept von ihm, aber da habe ich die Rechnung ohne den italienischen Tierarzt gemacht. Nach doppelter und dreifacher Nachfrage, Erklärungen, wieso Merlin immer im Gehen uriniert, und nicht wie ein normaler Rüde sein Bein hebt, (da muss doch ein Urologisches Problem dahinter sein, Nierensteine? Oder mindestens Kristalle! was aber nach der mikroskopischen Untersuchung des Harns ausgeschlossen wurde) und nochmaligem Versichern meinerseits, dass mein Hund einfach eine Blasenentzündung hat, was auch die vielen Bakterien im Harn erklären würde, habe ich mein Rezept für ein Antibiotikum bekommen, und ich war, für eine kurze Befragung, eine Spritze, und ein Rezept 40.00!!! Euro ärmer, ohne Medikamente wohlgemerkt, die holt man in Italien in der Apotheke.

 

23.05.2009

Wir sind jetzt seit drei Tagen in den Ferien am Lago d`Iseo in Italien, und unseren Jungs, und natürlich uns, gefällt es sehr gut hier. Der Platz, Camping d`Iseo, ist wunderschön, wir sehen direkt auf den See, es ist sehr sauber, es ist jedoch ein bisschen wärmer als angenommen, aber noch ist es angenehm.

 

20.05.2009

Es ist fast wie ein Wunder. Merlin beginnt wieder zu rennen, leider hat er es noch nicht im Griff, seine Kraft so einzuteilen, dass sie bis Ende Spaziergang reicht, denn er rennt am Anfang wie ein gerupftes Huhn durch die Gegend und schleicht gegen Ende nur noch, aber ich denke er wird das schon noch lernen. Ist natürlich auch wahnsinnig, wenn man plötzlich wieder seine Beine besser unter Kontrolle hat, und die Schmerzen weg sind.

 

18.05.2009

Bis am Sonntag hat Merlin ein ziemlich starkes Schmerzmittel aus der Chinesischen Medizin bekommen, was auch das „Chi“ sehr stark anregt, und darum darf man das nur kurze Zeit geben. Ab Montag hat er dann eine schwächere Version vom „Chi-Beschleuniger“ bekommen, die, wenn er gut darauf anspricht, zur Dauertherapie werden kann.

 

14.05.2009

Merlin hat sehr gut auf die Akupunktur reagiert, doch jetzt läuft er mit aufgekrümtem Rücken, was wahrscheinlich davon kommt, dass der betroffene Teil des Rückens durch die Elektro-Akupunktur ein bisschen betäubt ist, und er so den Schmerz weiter vorne spürt, und so war ich heute nochmals bei unserer Tierärztin, und sie hat mir anstelle des Kortisons Chinesische Kräuter gegeben, denn das Kortison wollen wir so lange wie möglich hinauszögern, wenn es geht.

 

13.05.2009

Es ist jetzt zwei Tage her, seit Merlin Elektroakupunktur, Physiotherapie, und Goldakapunktur erhalten hat, und sein Gangbild hat sich, sehr zu meiner Freude, massiv verbessert, er hat fast keine Lähmungserscheinungen mehr, kann sich schon viel besser auf den Beinen halten, und es geht ihm allgemein bessert. Wenigstens ein Lichtblick Heute, denn Heute ist der erste Todestag von Ujar. Ich könnte noch von jeder Minute erzählen, wie sie letztes Jahr abgelaufen ist, er ist noch immer sehr präsent, und er wird es auch immer bleiben.

Mein geliebtes Baby, ich vermisse Dich unendlich, doch ich bin froh, dass wir so entschieden haben, und Dich nicht leiden liessen, nur damit Du noch ein bisschen länger bei uns bleibst. Ich hoffe, Dir geht es gut am Ende des Regenbogens, und dass Du einige Junikäfer findest, die Dir immer so Spass gemacht haben, sie zu fangen. 

 

10.05.2009

Merlin geht es sehr schlecht, er zeigt Lähmungserscheinungen wegen der Spondylose, und hat seine Beine hinten nicht mehr unter Kontrolle, er kippt um, und kann sich fast nicht mehr aufrecht halten. Es schmerzt sehr, wenn ich ihn so sehen muss, und ich hoffe, dass Morgen bei der Goldakapunktur doch einen Erfolg zu verbuchen ist, und es eine Wirkung zeigt.

 

5.05.2009

Leider hat sich der Zustand von Merlin rapid verschlechtert, er schleift seine Beine massiv nach, und zeigt eine ziemlich starke Hinterhand schwäche, ich musste ihm seit Montag Schmerztabletten geben, entweder hat er Mühe mit dem Wetterwechsel, oder er hat einfach einen neuen Entzündungsschub von der Spondylose.

 

3.05.2009

Merlin hat es seit zwei, drei Tagen super, er rennt durch die Gegend, geniesst das Leben, und hat seine Beine ziemlich unter Kontrolle. Er macht einen richtig fröhlichen Eindruck. Tajmyr  hat am Wochenende das schöne Wetter zu Hause im Bündnerland genossen, und wäre am liebsten gar nicht mehr ins Haus gekommen.

 

27.04.2009

Tajmyr ist in den letzten Tagen nicht so fit. Er hinkt manchmal wieder vorne rechts, (die Ursache ist weiterhin unklar), er ist zum Teil sehr weit hinter mir beim Spazieren, und geht wie ein alter Mann.

Merlin hatte am 20.04. wieder Physio und das tut ihm richtig gut. Ich denke, dass jetzt die Anabolika-Spritzen ihre Wirkung zeigen, er hat langsam einen Muskelbauch in den Oberschenkeln hinten, wo früher nur sehnige Stränge waren, und man merkt, dass er beim Gehen die Beine ein bisschen besser heben kann, und sie so auch nicht mehr so nachschleift. Ich freue mich auf den 11. Mai, dann hat er einen Termin für die Goldakapunktur, und von der erhoffe mich mir doch Einiges.

 

16.04.2009

Die letzten paar Tage ist Merlin am Morgen ziemlich gut drauf, was sich aber im laufe des Tages ändert, und er doch sehr viel Ruhe brauch, aber ein kleiner Fortschritt, er kann wenigstens am Morgen die „Sau“ raus lassen. O.K. das ist nicht wie bei anderen Hunden, oder bei Tajmyr und Inka, dass sie wie blöd über die Wiese toben, aber er rennt doch mal kurze Strecken, und geht auch mal ein paar Meter in die Wiese, Zeitung lesen.

 

8.04.2009

Gestern hat Merlin seine zweite Laurabolin-Injektion bekommen. Ich hoffe wirklich, dass das Medikament hilft, endlich seiner Muskulatur einen Schubs zu geben, damit die endlich ein bisschen zulegen kann. Wir haben noch abgemacht, dass Merlin Goldakupunktur bekommt, da er sehr gut auf die konventionelle Akupunktur reagiert, aber die Wirkung sehr schnell nach lässt.

 

3.04.2009

Heute ist ein kleines Wunder passiert. Na ja, vielleicht nur für mich, aber trotzdem: Merlin hat sich am hinteren Bein geleckt. Das tönt jetzt nichtig, aber seit wir ihn haben, hat er sich noch nie!!! weiter hinten als bis zur Brust geputzt. Meine Theorie ist, dass er durch die gestörte Nervenweiterleitung, hervorgerufen durch die Spondylose, ein gestörtes Empfinden gegenüber seinem Hinterteil hat. Ach übrigens, Merlin hat beschlossen, dass er keine Elektrotherapie mehr will. Merkwürdig ist, dass wenn er eine Behandlung auf einmal ablehnt, dass es meistens nichts gut ist, oder die Therapie ausgereizt ist. Er hat das bis jetzt auch bei jeder Behandlung so gehalten, sei es mit Augensalbe, Medikamente oder Wasserlaufband.  Bei einigen Behandlungen muss ich darauf bestehen, dass wir sie weiter führen, sei es mit Antibiotika oder aber mit dem Wasserlaufband. Wenn es aber etwas ist, das keinen Rückfall provoziert, darf er entscheiden, solange er kooperativ mitmacht, wird behandelt, wenn er nicht mehr will, wird abgebrochen. Bis jetzt hatte er immer Recht, und ich hoffe, dass es auch dieses mal ein gutes Zeichen ist, dass er keine Elektro mehr will. Das heute Morgen war ein gutes Zeichen.

Ich habe noch bei „Samojeden in Not. de“ wieder ein ganz armes Samojeden-Mädchen gesehen, Nadijuschka, sie tut mir soooo leid, und mir kommen die Tränen, dass ich sie nicht aufnehmen kann, aber Merlin ist einfach noch nicht so weit, dass er einen weiteren Hund an seiner Seite verkraftet, zumal Nadijuschka sicher auch nicht sehr gefestigt ist, mit dem was sie erlebt hat. Aber sie erinnert mich sehr stark an Merlin, gleiches Herkunftsland, gleiches Schicksal, gleiches Gewicht. Wann merken die Züchter endlich, dass Spanien kein Land für Samojeden ist????

 

1.04.2009

Mein Baby hätte heute seinen vierten Geburtstag. Er fehlt mir immer noch sooooo sehr, aber er ist immer in meinem Herzen, bei jedem Spaziergang dabei und er schaut immer zu uns herab, denn so ein kleiner (B-)Engel musste einfach in den Himmel kommen. Ujar, ganz herzliche Gratulation zu Deinem heutigen Geburtstag und ich wünsche Dir, dass Du ganz viele neue Freunde gefunden hast, mit denen Du jetzt spielen kannst.

Merlin hatte heute seine erste grosse Jogging-Runde. Wir sind jetzt immer mal wieder so zwischen durch auf dem Spaziergang mit ihm gelaufen, aber heute ist mein Mann mit ihm richtig joggen gegangen. Merlin hat am Anfang mühe, bis er in den Rhythmus kommt, aber nach einer Weile geht’s ganz gut.

Ich habe mit Tajmyr eine Velorunde gemacht, und das geniesst er wahnsinnig, vor allem, wenn er nicht an der Leine neben dem Velo her traben muss. Dann kann er nach seinem Tempo laufen, und es sich selber einteilen, ok. Manchmal wäre ich fast vom Velo gefallen, da ich so langsam fahren musste, aber manchmal musste ich auch richtig gas geben, um mit ihm mit zu halten. 

 

26.03.2009

Merlin bei der Elektrotherapie. Seit etwas mehr als sechs Wochen machen wir zweimal täglich Elektrotherapie, um sein Nerven und seine Muskeln zu stimulieren, was ihm ziemlich gut tut.

Kathrin, unsere Physiotherapeutin, war so freundlich, uns das Gerät zur Verfügung zu stellen, vielen Herzlichen Dank. 

 

23.03.2009

Merlin hatte heute wieder Physiotherapie. Kathrin Herzog, Tierärztin und Tierphysiotherapeutin, hat Merlin von seinen Schmerzpunkten, sogenannte Trigger points, befreit, seine Muskulatur und seine Nerven ein bisschen gedehnt, und anschliessend war Wasserlaufband angesagt, das liebt Merlin nicht sooo sehr, aber es muss sein. Das Laurabolin hat, meiner Meinung nach, am Wochenende schon ein bisschen Wirkung gezeigt, er war super drauf, ist wie ein Flitzebogen in der Gegend herumgesprungen, und war super fit. Hey, endlich wieder ein Fortschritt. Doch wie soll es anders sein, heute, also Montagmorgen ist er wieder in seinem alten Trott gelaufen, hat sein rechtes Bein nachgezogen, und war nicht richtig fit. Wir haben nun entschieden, dass er wieder Metacam über einen längeren Zeitraum bekommt, und dass mein Mann mit ihm joggen gehen muss, und das Velotraining mit Merlin hinten ansteht.

 

9.03.2009

Heute steht Akupunktur und Physio auf dem Programm. Bei Lisa Goldinger, eine unserer Tierärztinnen, macht die Akupunktur. Meistens lässt sich Merlin das gut gefallen, aber wenn es ein „fieser“ Punkt betrifft, dann findet er es nicht so prickelnd. Aber es tut ihm gut, er ist dann wieder gelöster, und läuft besser. Lisa hat ihm noch eine Laurabolin Injektion gemacht, in der Hoffnung, dass er endlich ein bisschen mehr Masse in der Muskeln aufbaut. Laurabolin ist ein langwirkendes Steroid, also ein Anabolikum. Es wird bei Tieren eingesetzt, die an schwächenden und auszehrenden Krankheiten leiden, oder eben wie bei Merlin bei degenerierter Muskulatur.